Hinter den Büro-Kulissen: Unsere Türklingel

#Büro, #Hinter den Kulissen


Unser Büro ist ein Erdgeschoßlokal mit Eingang direkt von der Straße, daher gibt’s keine Hausgegensprechanlage bzw. -klingel. Also war Selbermachen angesagt.

Als Klingelknopf haben wir in unseren Restekisten einen wunderbaren großen Buzzer (eigentlich ein Not-Aus-Schalter) gefunden. Der war schnell montiert und verkabelt:

Ein Klingelknopf allein bringt aber noch nicht viel: Irgendwas muss ja passieren, wenn jemand den Knopf drückt. Kurz haben wir überlegt, ganz einfach eine altmodische elektromechanische Klingel anzuschließen – aber das war uns dann doch zu langweilig.

Stattdessen haben wir den Klingelknopf mit einem Raspberry Pi verbunden, auf dem ein Programm läuft, das auf das Anläuten reagiert und beliebige Aktionen auslösen kann (zum Beispiel einen Klingelton abspielen, eine Nachricht auf unserem Statusscreen anzeigen usw. – mehr dazu gleich).

Für die Verbindung haben wir eine kleine Adapterplatine gebaut: Damit ist der Klingelstromkreis vom Raspi getrennt (eigenes Netzteil, Verbindung via Optokoppler) und entstört (wir verwenden ungeschirmten Klingeldraht, da macht sich zB das Einschalten einer Leuchtstoffröhre schon deutlich auf der Leitung bemerkbar). Einen Taster zum Test-Klingeln gibt’s auch noch, damit man beim Testen nicht jedesmal zur Eingangstüre laufen muss.

Die Adapterplatine
Die Adapterplatine
Raspberry Pi mit Adapterplatine
Raspberry Pi mit Adapterplatine

Klingel-Features

Aber was passiert jetzt eigentlich, wenn jemand anläutet?

Als erstes wird – wenig überraschend – ein Klingelton abgespielt, momentan ist das ein kurzes Sample von einem klassischen Türgong (grundsätzlich sind beliebige Audiofiles möglich). Am Raspi hängen dafür kleine Lautsprecherboxen, an denen sich auch die Lautstärke des Klingeltons regeln lässt.

Aber nur einen Klingelton abzuspielen – das hätten wir einfacher haben können. Unsere Klingel hat auch noch Extra-Features!

Extra-Feature Nummer 1: Anzeige auf unserem Statusscreen. Sobald jemand läutet, zeigt der Statusscreen eine entsprechende Meldung an – garniert mit einem Snapshot der Webcam, die den Eingangsbereich überwacht.

Extra-Feature Nummer 2: Notification in unserem Bürochat. Wir haben einen Chatraum (Basecamp), in den automatisch alle möglichen Notifications gepostet werden – zum Beispiel eben, wenn jemand anläutet (auch hier wieder inklusive Snapshot).

Bürochat
Bürochat

Extra-Feature Nummer 3: Klingelblink im Tischtenniskeller. Im Keller hören wir die Klingel nicht läuten. Als Ersatz hat Stefan das „Klingelblink“ gebaut: Eine Kellerleuchte mit eingebautem Raspberry Pi, der via Netzwerk erreichbar ist und die Leuchte rot blinken und einen Alarmton abspielen lassen kann (nähere Details in Stefans Blog)

Praktisch?

Absolut! Einerseits sind die Extra-Features natürlich Spielereien. Sie haben sich aber auch tatsächlich für den laufenden Bürobetrieb als praktisch erwiesen: Durch die Notifications im Bürochat können wir jederzeit – auch wenn wir gar nicht im Büro sind – nachvollziehen, ob bzw. wann jemand angeläutet hat (z.B. Paketboten). Die Info am Statusscreen hilft, wenn man nicht ganz sicher ist, ob man es gerade läuten gehört hat (z.B. in der Küche oder beim Arbeiten mit Kopfhörern). Und im Tischtenniskeller würden wir ohne Klingelblink sowieso nicht mitkriegen, ob jemand anläutet.


Wir haben schon vernetzte Gadgets gebaut, als es den Begriff „Internet of Things“ noch gar nicht gab.

Nützen Sie unsere Erfahrung!